Cuxhaven, 09.11.2025
Leserbrief in der CN vom 07.November 2025
Zur Bewerbung der Stadt Cuxhaven für die Landesgartenschau 2034
Wird die Landesgartenschau zum finanziellen Desaster?
Hier ein Meinungsbild eines Cuxhaveners zur Landesgartenschau in Cuxhaven:
Ach, wie schön, Cuxhaven bewirbt sich für die Landesgartenschau 2034. Damit sind wir auf Augenhöhe mit Städten wie Bad Gandersheim, dass die Veranstaltung im Jahr 2023 mit einem Minus von 1,5 Mio. € und der Insolvenz der Trägergesellschaft abschloss.
Aber in Cuxhaven wird sicherlich alles anders verlaufen und wir bekommen ja auch schwimmende Gärten, die als einmaliger Besuchermagnet die Aufenthaltsqualität in der Grimmershörnbucht deutlich aufwerten. Nun ja, unseren Strandkorb an gleicher Stelle haben wir vor wenigen Tagen wegen der angeblichen Sturmflutgefahr an der Küste im Winter einlagern müssen. Hingegen ist ein Wasserbauwerk mit Versorgungsanschlüssen zum Gießen der Bepflanzung sicherlich nur eine Herausforderung und kein Problem.
Ein Problem ist vielleicht die Finanzierung. Trotz des Zuschusses rechnet der Rat mit Kosten von ca. 17 Mio. €. Eine beachtliche Summe, die pro Einwohner etwa 340 € beträgt. Durch Eintrittsgelder sollen die Kosten gedeckt werden und für Cuxhavener ungewöhnlich dürfen auch sie eine Eintrittskarte erwerben, um Zugang zu den heute öffentlichen Wegen zu erhalten. Zugleich muss die Frage erlaubt sein, warum der Kostenrahmen ausreichend sein soll.
Mit CN-Bericht vom 27.09.2025 wurde die Leser informiert, dass das Deichband nach der zweiten gestrafften Ausschreibung nunmehr 1,2 Mio. € teurer wird als zuvor erwartet, aber dennoch wirtschaftlich auskömmlich sei. Eine Kostenprognose heute zu einem Vorhaben in 8 Jahren dürfte kaum zutreffend sein.
Was aber wirklich stört, seit 2017 also seit etwa acht Jahren ist bekannt, dass die Kombination von Bleicken- und Gorch-Fock-Schule in einem Gebäude wegen der Raumnot nicht gut funktioniert.
Zu Recht wird die Verantwortung für einen Schulneubau zwischen der Stadt und dem Landkreis als Träger von Grund- und Weiterführender Schule verwaltungstechnisch sauber abgeleitet und auf die Kosten von mehr als 20 Mio. € verwiesen, die die Stadt nicht einfach tragen kann, um einen Neubau einer Grundschule zu realisieren. Aber hilft diese Diskussion den Schüler und Lehrkräften? – Nein.
Der Rat hat schnell eine richtungsweisende Entscheidung zur Landesgartenschau 2034 getroffen und ist bereit entsprechende Verpflichtungen für die Zukunft einzugehen. Ähnlich hätte der Rat bei der Wahrnehmung seiner Verpflichtung für die kommunale Dasein-Fürsorge und den Neubau einer Grundschule vor Jahren entscheiden müssen, denn mit der Bildung von Kindern spielt man nicht!
Vielleicht wäre die Entscheidung für die Landesgartenschau anders ausgefallen, wenn die Ratsmitglieder sich diese Frage gestellt hätten. Wie erkläre ich es den Betroffenen der Schulen, dass Mittel für den Ausbau des Tourismus schnell verfügbar gemacht werden können, jedoch die Entscheidung für eine Schule verwaltungssicher wohlabgewogen sein muss und Zeit braucht.
Marko Feldmann aus Cuxhaven



